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Sonntag, 8. November 2015

unsere Traumterrasse

Nachdem nun im Haus fast alles fertiggestellt ist widmen wir uns dem zweiten Projekt im Außenbereich - Der Terrasse!
Weil ich beruflich mit diesem Terrassendachsystem, Ganzglasschiebetüren und Beschattungssystemen zu tun habe, fällt dieser Artikel recht ausführlich aus.

Also haben wir uns vorgenommen eine Glasoase zu bauen. (auch Sommergarten oder Glasanbau genannt)
Das besondere daran ist, dass die Terrasse anschließend vor Regen, Wind und Sonne geschützt ist. Es gibt aber keine Wärmeisolierung und Heizung für den Winter, so dass es kein klassischer Wintergarten ist. Aber für einen Zeitraum von März bis November können wir die Terrasse bei jedem Wetter nutzen und genießen.  - soweit der Plan...
Die Glasoase soll mit Ganzglasschiebetüren geschlossen werden und mit einer Unterglasmarkise und zwei vorderen Senkrechtmarkisen beschattet werden. Diese werden über Wetterstation des KNX-Haussystems vollautomatisch gesteuert.

Das Projekt ist in drei Bauabschnitte unterteilt:
1. Errichtung Aluminium-Kaltdach
2. Aufbau des Terrassenbodens
3. Einbau der Ganzglas-Schiebetüren

1. Errichtung Aluminium-Kaltdach
Abmessungen: Breite 550 cm x Tiefe 350 cm
Konstruktion: weinor Terrazza Terrassendach
Eindeckung: 10 mm VSG (Verbundsicherheitsglas) klar
Entwässerung: über Rinnenfrontträger, Fallrohr verdeckt im Pfosten.






 Grundsätzlich kann ein Terrassendach in der Regel direkt an die Hasuwand montiert werden. Bei uns hat sich jedoch die Situation ergeben, dass durch die sehr breite Schiebetüre die Belastbarkeit der Hauswand reduziert ist. So haben wir eine tragende Aluminiumkonstruktion vor die Hauswand gesetzt. Diese lehnt nur an der Hauswand trägt also die Vertikallasten nach unten und die Streifenfundamente ab. Zusätzlich wurde die Konstruktion mit thermisch getrennten Gewindestangen in die Betondecke verankert um die Horizontallasten (Windlasten) abzuleiten.


Terrassendach Wandanschluss auf Stützen und vordere Rinne auf Stützen.



Die Terrassendachpfosten werden auf ein massives Streifenfundament gesetzt und mit Edelstahl-Schwerlastankern befestigt. 
Das Streifenfundament ist für ein reines Terrassendach nicht erforderlich, jedoch soll dieses Dach im Anschluss mit Ganzglasschiebetüren versehen werden. Diese benötigen einen durchgehenden stabilen Untergrund, der mit den Streifenfundamenten ideal erreicht wird. 


Die Dachverglasung besteht aus 10 mm VSG (Verbundsicherheitsglas 2x5mm Klarglas mit doppelter Folie). Durch den Verbund der zwei Scheiben mit der Folie ist sie stabil gegen starken Hagel oder Schneelast. Zudem verhindert die eingebundene Folie, dass bei einem Bruch einzelne Scherben nach unten fallen. Dies ist Vorschrift bei "Überkopfverglasungen".  Eine Verglasung empfinden wir als deutlich angenehmer als z.B. Doppelstegplatten aus Kunststoff. Denn beim Regen trommeln die Regentropfen ganz ordentlich von oben, was unter den Glasscheiben kein Geräusch erzeugt. Unter den leichteren Doppelstegplatten wird es bei Regen sehr laut, so dass eine Unterhaltung deutlich erschwert wird. Weil ein Terrassendach gerade auch bei Regen genutzt werden soll, war für uns der Einsatz vom leisen Glas eine logische Konsequenz.


Seitlich wurden bereits die Dreiecksverglasung eingebaut. Diese wurden mit 6 mm ESG (Einscheibensicherheitsglas) verglast und bewusst ohne senkrechte Sprossen ausgeführt. Damit das sehr schmale und spitz zulaufende Glasfeld unauffällig bleibt.
Nach Fertigstellung der Überdachung wird der Terrassenboden gebaut. Hierzu gibt es verschiedene Konstruktionsmöglichkeiten. Die von uns gewählte Konstruktion haben wir aufgrund der großen Höhendifferenz gewählt. Zudem sollte kein Schotter oder Betonunterbau erfolgen, damit evtl. anfallendes Regenwasser bestmöglich versickern kann. 
Im ersten Schritt wurde der Sandboden gesäubert, glatt geharkt und mit einem Unkrautfließ (150 gr./qm) ausgelegt. 



Aufgrund einer Höhendifferenz von 35 cm zwischen Außenboden (Niveau Streifenfundament) und der Terrassenoberkante haben wir ein Ständerwerk mit Einschlaghülsen angelegt. Insgesamt wurden fast 80 Einschlaghülsen von 80 cm Länge gesetzt und tragen damit sicher die gesamte Terrassenkonstruktion. 


In die Einschlaghülsen werden Stumpen aus Hartholz gesetzt und verschraubt. Diese sind sehr langlebig und feuchtigkeitsresistent. Mit einem Nivelierlaser konnten alle Hölzer einfach auf eine Höhe ausgerichtet werden, so dass die folgende Querlattung einfach aufgeschraubt werden kann und direkt in Waage liegt. 
Nachdem alle Holzstumpen ausgerichtet waren, wurde ein umlaufender Aluminiumrahmen als tragfähiger Unterbau für die Ganzglasschiebetüren auf die Streifenfundamente montiert.


Für einen optimalen Blend-, Sonnen- und Sichtschutz wird an der Süd- und Westseite eine Senkrechtmarkise an das Dach montiert. 




Nachdem umlaufend alle Glastüren montiert waren, konnte der Terrassenboden in geschützter Umgebung aufgebaut werden. Wir haben uns für ein Terrassenhartholz aus Walaba entschieden. Es graut bei Sonnenstrahlung etwas aus, dies kann mit einem Ölanstrich wieder einigermaßen rückgängig gemacht werden. Daher lassen wir den Boden erstmal unbehandelt und schauen, wie er wird. 


Fertiger Terrassenboden mit eingelassenen, also bodengleichen Schienen der Glasschiebetüren. 


Für einen Blend- und Sonnenschutz von oben haben wir eine Unterglasmarkise montiert. Diese hält im Sommer bei geöffneten Türen viel Hitze ab und bietet in den Übergangsjahreszeiten die Möglichkeit bei geschlossenen Glastüren genug Wärmeenergie hinein zulassen. Dadurch wird die Glasoase von März bis November nutzbar, ganz ohne Heizung. 


Für gemütliche Abende mit in der Unterglasmarkise integrierter LED Beleuchtung. 

Wir empfehlen das System von weinor, weil alle Komponeneten von einem Hersteller optimal zu einander passen. 
http://www.weinor.de/glasoasen/